Freitag, 7. April 2017

Endlich der fehlende Bericht...

Da fehlte doch noch was, die Zusammenfassung der letzten beiden Tage des März-Aufenthalts nämlich.
Noch immer offen war für mich ja am Ende die Untersuchung, das heisst zuvor der Fang, der Katze an der Fischerhütte in Bork Havn, bei der ich die Spuren eines Abszesses an der Wange entdeckt hatte.
Also hatte ich mir vorgenommen, den Freitag für dieses Unterfangen zu nutzen.

Zuerst aber sah ich nach meinen beiden kleinen Patienten, Mille und Milas hatte ich sie genannt.
Sie waren wohlauf und ständig hungrig.
Ich hatte für sie zwei große Transportkörbe mit seitlichem Eingang miteinander verbunden, so dass sie nicht beengt sitzen mussten und ihr Geschäft vom Liegeplatz entfernt verrichten konnten.
Ein Herauslassen im Ferienhaus war leider nicht möglich, dafür waren die beiden Hübschen zu scheu.

Mille (links) und Milas (rechts)

Mit Sabine und einem weiteren Tierfreund und Bekannten von Bianca, Carsten, traf ich mich danach am Hafen von Bork Havn.
Während ich überlegte, wo man tagsüber am besten die Falle aufstellen könnte, sprachen Carsten und Sabine ein paar Leute an und erklärten ihnen, dass wir wegen der Katzen an der Fischerhütte hier sind und fragten, ob man die grau-weiße Katze vielleicht gesehen habe.
Noch im Aufbau der Falle wurde dann das Wetter schlechter, so war mir die Entscheidung abgenommen und ich stellte sie in den an die Hütte angrenzenden offenen, aber wenigstens überdachten, Schuppen.
Die Falle war scharf, Carsten wieder weg, eine graue Katze (welche auch immer) hatten wir nur auf der Flucht gesehen, da schaute ich - nur mal so - nach der Falle.
Und traute meinen Augen nicht, als ich sah, dass der Schieber geschlossen war und eine große schwarze Katze darin saß, 100%ig ein Kater.
Gesehen hatte ich dieses Tier zuvor noch nie. Welch ein Zufall.
Nun, so sollte dann also die Tierklinik in Nörre Nebel doch noch eine Kastration für mich machen dürfen, denn nochmal nach Deutschland fahren wollte ich nicht - zumal ich ja immer noch auf Hanna wartete...

Jedenfalls setzte ich den nicht besonders freundlichen Kater um und als Sabine und ich ihn gerade ins Auto tragen wollten, kam ein schwarz gekleideter Herr auf uns zu und fragte uns auf dänisch, was wir denn hier täten... Irgendwie wirkte er so offiziell.
Oh Schreck.
Zum Glück hatte ich ja Sabine dabei, die sich übermannte ;-) und ihm auf dänisch erklärte, dass wir die Katzen hier am Hafen einfangen und kastrieren lassen.
Unser Gegenüber war hocherfreut, wir dann natürlich auch - und als er wieder weg war, sagte Sabine mir, dass wir gerade mit dem Hafenmeister gesprochen hatten!
Im Gegensatz zu mir konnte sie nämlich den Schriftzug auf seiner Jacke lesen :-)
Na, was Besseres hätte uns doch gar nicht passieren können.
Das war ja quasi eine offizielle Genhmigung.

Auch Sabine musste dann fahren, der Kater war inzwischen im Auto verstaut und ich entschied noch eine Stunde zu bleiben und es zu versuchen, obwohl das Wetter inzwischen alles andere als vorteilhaft für Katzenfang zu sein schien. Schneeregen, Graupel, Regen - gut, dass die Falle wenigstens überdacht stand.
Ein Tier, nämlich der im September kastrierte Kalle, saß dann zwischenzeitlich auch mal am Hütteneingang und schaute in das schlechte Wetter hinaus.

Kalle

Meine Mail, aus dem Auto geschrieben, an die Tierklinik wurde sofort beantwortet:
Klar könnte ich den Kater bringen, bitte aber relativ zeitnah. Immerhin war Freitag.
Puh, also gut, ein weiter Weg ist es nicht von Bork Havn nach Nörre Nebel.
Also war ich mutig, deckte die Falle ein Stück zu, die Wildkamera hatte ich auch positioniert und machte mich auf den Weg zur Tierklinik.
Oh Schreck, ich hatte sowohl keine Transportbox, als auch keinen Mikrochip eingepackt.
Schlechte Organisation an meinem letzten Tag...;-)

Also gab ich den Kater in der Tierklinik ab und fuhr rasch weiter nach Jegum.
Kurz bevor ich an meinem Ferienhaus war, erreichte mich dann ein Foto der Funk-Wildcam auf dem Handy:


Oh nein, ausgerechnet jetzt... Wer mochte das wohl sein. Ganz sicher aber nicht Hanna, denn bei ihr kann man die weiße Fellfarbe an den Flanken erkennen.
Nun konnte ich es nicht ändern. Schnell ins Ferienhaus, alles Vergessene eingepackt und rasch zurück - über die Tierklinik wegen Korb und Mikrochip - nach Bork. Gut, dass nirgendwo Geschwindigkeitsmessungen stattfanden oder eine Polizeistreife unterwegs war ;-)
Aber es passierte nichts mehr auf der Kamera - vorerst jedenfalls.
Erst kurz vor meiner Rückkehr kam ein neues Foto: die Klappe war geschlossen.
Und als ich vor Ort angekommen sah, wen ich da gefangen habe, war die Freude groß.
Es war zwar nicht Hanna, aber ihr drittes Junges, das ich im September des letzten Jahres nicht erwischen konnte.
Auch das brachte ich also noch rasch zur Tierklinik, die schon lachen mussten, dass ich am Freitagnachmittag mit einer weiteren Katze kam.

Eine gute Stunde später durfte ich dann beide Tiere abholen.
Klar ist das Schwarze ein Kater - aber das Graue ist ein Mädchen!!! Wie schön. Ein Volltreffer.
Auch wenn ich Hanna nicht mehr einfangen konnte, hat der letzte Tag zwei Erfolge gebracht. Zum guten Schluss sozusagen.
Auch der Hafen von Bork Havn scheint nun mit erforderlichen Kastrationen abgearbeitet zu sein.

Ein gemütliches Abschiedsabendessen bei Sabine, dann fuhr ich zurück ins Ferienhaus.
Am nächsten Morgen dann zuerst die Entlassung von Aron, dem schwarzen Kater, und Ella, der grauen Katze, in Bork Havn:

Aron
Ella

Und dann ging es an das Aussetzen der beiden Kleinen, in das sich natürlich ein bisschen Traurigkeit mischte.
Wie würde es für sie wohl weitergehen?
Aber da hat sich was Tolles ergeben! Mehr dazu im nächsten Eintrag.

Anke

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