Donnerstag, 10. März 2016

5. und 6. Tag - "Soll" erfüllt - aber es steht 5:2...


Aufgrund der gestrigen Abend/Nacht-Fangaktion versuche ich die beiden letzten Tage zusammenzufassen.

Gestern um 4 Uhr morgens hörte ich etwas laut klappern. Ich schimpfte schon ein wenig über die Miezen, die mir nun doch wieder meine Nachtruhe raubten.
Aber nein, plötzlich war ich hellwach. Das Geräusch kam ja von der Falle auf meiner Terrasse.
Den Vorhang ein wenig beiseite gezogen, saß da tatsächlich ein schwarzes Tier und randalierte wild.
Gut, dass mich in den folgenden fünf Minuten niemand sah, als ich den schwarzen Wilden in den Abstellraum trug…;-)

Als der Wecker um 07:15 Uhr klingelte, entließ ich zuerst die drei Fänge vom Wohnhaus des Reiterhofs in Sönderstrand.
Wie schon berichtet, waren es neben der Katzenmutter zwei Kater.



Wie üblich bekamen auch sie bei der Entlassung ihre Namen: Anna, Silas und Lukas.

Lukas ganz links, Silas in der Mitte, Anna ist schon weg...

Anna verschwand im gestreckten Galopp in die Büsche, die beiden Kater ließen sich etwas bitten, liefen dann aber auch davon.

Dann fuhr ich mit dem Fang der Nacht zum Tierarzt.
In der Wartezeit ein ausgiebiges und gemütliches Frühstück beim örtlichen Bäcker.
Meine Treuekarte von dort (den Tierarzt-Besuchen sei Dank) brachte mir sogar einen Gratis-Cappuccino ein ;-)

Und bei der Abholung erfuhr ich (was aber eigentlich ja schon klar war), dass es sich wiederum um einen Kater handelte, der mir in die Falle gegangen war.
Es ist einfach unglaublich. Wo stecken nur all die Katzenmädchen?

Nachmittags dann nutzte ich den perfekten Sonnenschein und reinigte das Futterhaus in der Inselmitte gründlich.

Am Abend war dann die Großaktion am Hotel Kommandoergaarden geplant.
Equipment eines Katzenfängers...;-)

Das Auto bis zum Anschlag voll gepackt, fuhr ich auf meinen Posten nahe des Futterhauses.

Eigentlich hatte ich ja geplant, alle Katzen zu fangen und bis zum Abbruch der Aktion festzusetzen.
So stellte ich beide Fallen auf.

Und es dauerte nicht lang, da machte es auch schon „klapp“
Ich traute meinen Augen nicht: eine noch nicht kastrierte Katze - aber eine, die ich im November schon auf der Wildcam gesehen hatte, ein graues Tier:


Also, schnell in einen Umsetzkäfig umgepackt, denn er (das war aufgrund der Kopfform klar) würde mich auf jeden Fall zum Tierarzt begleiten.

Danach kam Mia. Bei ihr wusste ich, dass ich sie anfassen kann.
Also griff ich sie mir und setzte sie „händisch“ in einen der Körbe.

Dann ging alles schnell.
Plötzlich kamen vier Katzen auf einmal zum Futterhaus, dann noch eine fünfte hinzu.
Also gut, das musste doch auch anders abzuarbeiten sein, als mit Fallen…
Zwei große Dosen aufgemacht, in das Unterteil des Trockenfutter-Spenders geschüttet und den Damen und Herren hingestellt.

Olaf, Knut, Rieke und Ulla

So konnte ich diese hungrigen Mäuler perfekt auf einmal stopfen - und, es sei verraten, bei vieren funktionierte es auch wunderbar und sie störten nicht mehr an der Falle.

Als ich dann wieder um die Ecke bog und zu einer der Fallen hinsah, war darin bereits das nächste Tier: Grete.
Das traf sich gut.
Denn sie wollte ich aufgrund ihres extremen Katzenschnupfens und der Schonhaltung der rechten Hinterpfote ja auf jeden Fall mit zum Tierarzt nehmen.

Madita
Im Innenhof des Hotels entdeckte ich dann noch Madita - die später auch noch in die Falle ging.


Eine augenscheinlich sehr alte Katze sah ich bereits, als es noch hell war. Sie hätte ich gern gefangen, denn es scheint ein Weibchen zu sein.
Aber sie tat mir den Gefallen nicht, obwohl sie, wie ich später bei der Auswertung der Fotos sah, mehrfach im Dunkeln um die Falle herumschlich.

Während des anschließenden Wartens gingen dann Knut und Thor in die Falle.
Was für ein wunderschöner Kater dieser Thor doch ist:

Thor
Den Rest der Zeit wartete ich bis 1 Uhr vergebens.
Aber die Wildcam zeigte mir am Morgen, dass auch keine andere Katze mehr gekommen war über Nacht.

So kann ich nun also sagen, dass mit Stand des gestrigen Abends von den seit November 2013 ursprünglich 18 am Hotel Kommandoergaarden kastrierten Katzen sicher noch 10 Tiere dort sind:
Grete, Thor, Madita, Knut, Olaf, Rieke, Mia, Ulla, Torge und Magnus.
Hinzugekommen sind der graue gefangene Kater und die wahrscheinlich alte schwarze Katzendame (hoffentlich bekommt sie keine Jungen mehr!).

Der Verbleib der Anderen ist ungewiss.
Ich weiß lediglich von einem überfahrenen getigerten Kater, der eine Tätowierung hatte (wahrscheinlich war es Sixty), und von einem Anwohner gegenüber erfuhr ich, dass sich bei ihm ein roter Kater eingefunden hatte, der erkrankt war und schließlich starb (dies könnte Erik gewesen sein).


Wodan
Heute am Morgen nun entließ ich zuerst den hier am Ferienhaus gefangenen Kater, der den Namen Wodan erhielt:


Der arme Kerl geriet auf der bereiften Holzterrasse erst einmal ein bisschen ins Rutschen…


Dann fuhr ich mit dem Grauen und Grete zum Tierarzt.
Wie sollte es anders sein, war das Graue natürlich tatsächlich ein Kater.
Und Grete war beim Tierarzt so lieb, dass wir sie uns ganz ohne Betäubung in Ruhe anschauen konnten.
Die leichte Lahmheit war zumindest keiner knöchernen Verletzung geschuldet. Hoffen wir also, dass es sich wieder gibt.
Und gegen die Schnupfennase gab es ein Medikament mit Depotwirkung.
Drücken wir ihr die Daumen, dass ihr das hoffentlich bald kommende warme Wetter Linderung verschafft.
Aber es wäre nicht richtig gewesen, Grete einzuschläfern, ihr Lebenswille (und übrigens auch ihr Appetit!) ist zu groß.
Vertilgte sie beim Aussetzen am Hotel auch gleich schnurrend und schniefend einen ganzen Beutel Feuchtfutter:
Grete
Der Nachmittag war für mich dann mit dem Säubern der Boxen und Fallen ausgefüllt.
Im Anschluss noch ein ausgiebiger Gang durch Lakolk mit seiner Ladenzeile - jedoch ohne neue Erkenntnisse.

Am frühen Abend begab ich mich nochmal nach Sönderstrand.
Molly und Max im Reitstall geht es super.

Anna, Silas und Lukas wurden zumindest von den Reitstall-Besitzern schon wieder gesehen, seien aber wohl sehr zurückhaltend im Moment. Kein Wunder!

Die Auswertung der Wildcam an der Kompost-Futterstelle ergab die erfreuliche Sichtung einer alten Bekannten, der lieben Meike:

Meike

Leider keine Kirsten, keine Prinsesse und vor allem keiner der kastrierten Kater im Bereich Sönderstrand… Ob hier doch die Jäger manchmal Hand anlegen, um Hasennachwuchs und Vögel zu „schützen“? 

So habe ich nun tatsächlich alles geschafft, was ich mir für diese Woche vorgenommen hatte.
Morgen ist mein letzter Tag auf der Insel - wer weiß, was er noch bringt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreiben Sie uns!